Erfahrungen

Home Der Film Das Team Ausschnitte Presse Erfahrungen Kontakt / Datenschutz Links

Achtung Werbung!

Den folgenden Artikel schrieb ich auf Anregung von Herrn Stefan Kexel von der Fa. Video Unlimited, dem Importeur der Canupus DV Raptor Karte, mit der ich unseren Film am PC geschnitten habe. Er bat mich, meine Erfahrungen beim Arbeiten mit dem Produkt zu schildern. Vielleicht erscheint der Bericht manchem etwas zu euphorisch, für mich war es allerdings tatsächlich die Verwirklichung eines lang gehegten Traums. Trotzdem stellt der Artikel natürlich Werbung für dieses Produkt dar.

 

Userstory

Videofilme schneiden mit DV Raptor – ein Traum wird wahr

Vorbemerkungen

Mein Name ist Uli Haas, ich bin 44 Jahre alt, bin verheiratet, habe zwei Kinder und bin von Beruf Sonderschullehrer. Mein Hobby ist das Videofilmen. Im folgenden möchte ich kurz meinen „filmischen Werdegang" darlegen: von den Anfängen mit Super 8 bis zum DV Raptor.

Als Jugendlicher durfte ich mit Vaters Super 8 Kamera erste Erfahrungen sammeln. Wir drehten in unserer kirchlichen Jugendgruppe Motorrad-Filme, schnitten und vertonten diese in langen Nächten mit Klebepresse und Tonbandgerät. In der Jugendgruppe begegnete ich um 1973 erstmals dem neuen Medium „Video". Es waren empfindliche, unhandliche Kameras, aber es war faszinierend, nicht mehr auf die kostbaren Filmminuten achten zu müssen.

Während meines Lehrerstudiums drehten wir auch kurze Filme (in VHS) und an meiner ersten Schule interessierte ich mich ebenfalls sofort für den kleinen, handlichen Camcorder. Leider war die Bildqualität recht bescheiden und so entschied ich mich erst 1989 (anlässlich der Geburt meines zweiten Sohnes) für einen Camcorder im neuen S-VHS-Format. Mit einem einfachen HAMA-Schnittpult überspielte ich die gelungenen Szenen auf eine große Cassette, Vertiteln und Nachvertonen war jedoch zu aufwendig.

1994 wirkte ich beim Schnitt eines dokumentarischen Video-Projekts mit und sammelte so erste Erfahrungen an einer S-VHS-Schnittanlage mit Bildmischer.

Als ich 1995 für zwei Jahre aus dem anstrengenden Berufsleben ausstieg um mich meinen Kindern zu widmen, kam mir die Idee, eine eigenes Dokumentarfilm-Projekt auf die Beine zu stellen: Mein erster Film „Zwischen Himmel und Erde – Ein Windpark entsteht", eine Dokumentation über den Bau eines Windkraftwerks in unserer Nähe erschien 1996.

Den Schnitt und die Vertonung dieses Projekts realisierte ich ebenfalls an einer S-VHS-Schnittanlage (zwei Zuspieler, ein Recorder, drei Vorschaumonitore, ein Bild- und Tonmischer), die Arbeit war jedoch sehr zeitaufwendig und das Ergebnis trotz des großen Aufwands an teurer Hardware doch eher ungenau. Viele Szenen blieben nach dem zehnten Schnittversuch so, wie sie waren, da man mit den gegebenen Geräten einfach nicht genauer arbeiten konnte. Dies empfand ich als sehr unbefriedigend.

Aus diesem Anlass beschäftigte ich mich 1995 erstmals mit dem Thema „Nonlinearer Videoschnitt", und besuchte dazu einige Kurse und Firmenpräsentationen. Ich konnte mich jedoch nicht dazu entschließen, eine Lösung zu kaufen, weil diese alle sehr teuer und instabil erschienen.

1997 begegnete mir dann mein erster Traum in Gestalt einer neuen, digitalen Video-Kamera (Sony VX 1000), die ich mir dann als „Schnäppchen" auch leisten konnte. Die Bildqualität des Mini-DV Formats war über jeden Zweifel erhaben, die Nachbearbeitung meiner Familienfilme fand allerdings weiter (mangels digitaler Systeme) im alten Verfahren auf S-VHS statt. Die Vorstellung, durch ein digitales Masterband diese Bildqualität auch beim Schnitt erhalten zu können, war allerdings traumhaft!

Das erste Projekt mit der neuen Kamera wurde dann gleich mein bisher ehrgeizigstes:

Das Portrait eines Kinobesitzers aus meinem Wohnort Mössingen, der seit seinem sechsten Lebensjahr Filme zeigt. Die Aufnahmen und Interviews mit dem 70jährigen Walter Schlegel zogen sich vom Sommer 1998 über ein halbes Jahr hin; vor allem deshalb, weil ich (trotz intensiver Suche) immer noch keine überzeugende Schnittlösung gefunden hatte. Ich träumte von dem perfekten, präzisen Schnitt am PC und wollte mich mit den alten Kompromissen nicht mehr zufrieden geben.

Die entscheidenden Kriterien für mich waren:

- Nonlinearer Schnitt (Aufnahme der Filme auf Festplatte) è maximale Präzision und Flexibilität

- Durchgehend digitale Signalebene è digitales Masterband für beste Qualität

- Unproblematische Installation und Stabilität è ich wollte Filme schneiden und nicht PC-Konfigurationen ausprobieren.

- Offene Architektur (Übernahme von Standbildern in Bildbearbeitungsprogramm, Sounds in Soundprogramm, Ausdrucken von Bildern) è keine „Insel-Lösung" (wie z.B. „Casablanca")

Im Frühjahr 1999, als die Fertigstellung unseres Projekts „Kino ist sein Leben – Walter Schlegel und die Lichtspiele Mössingen" drängte, las ich in der Zeitschrift „PC Video" zum erstenmal von der DV Raptor Karte. Per Internet fand ich einen kompetenten Händler (Michael Lehmann-Horn, Magic Multi-Media), der mir auch noch einen Raid-Controler von Fasttrak empfahl. Da ich mein altes ASUS-Motherboard von Pentium 133 auf K-6-II-400 aufrüsten konnte, entfiel sogar die befürchtete Anschaffung eines neuen PCs.

Als die Karte kam, baute ich sie natürlich sofort ein und .... es klappte tatsächlich auf Anhieb!! Die vierjährige Wartezeit hatte sich wirklich gelohnt: Mein Traum war Wirklichkeit geworden ....

 

So realisierte ich dieses Projekt mit dem Canopus DV Raptor:

Bei unserem Film „Kino ist sein Leben – Walter Schlegel und die Lichtspiele Mössingen" handelt es sich um ein Portrait des heute 72jährigen Walter Schlegel, der seit seinem zehnten Lebensjahr Filme zeigt: zuerst im Holzschuppen seiner Eltern, dann im Wirtshaus und seit 1952 im eigenen Kino, den „Lichtspielen Mössingen". In dem Film wird beschrieben, wie Schlegel seit seiner frühesten Kindheit von den bewegten Bildern fasziniert ist und wie er diese Faszination gemeinsam mit seinen Brüdern und seinem Neffen zu seinem Lebenswerk ausbaut.

Die "Lichtspiele Mössingen" - in ihrer Art einmalig - sind inzwischen zu einem Programmkino avanciert, das zahlreiche Auszeichnungen auf Landes- und Bundesebene erhielt.

Ich realisierte dieses Projekt zusammen mit zwei Freunden, wobei ich als Kameramann, Produzent und Schnitt-Techniker agierte.

Vom Inhaltlichen her bestand unser Hauptproblem darin, dass der Film in erster Linie durch die Interviews mit W. Schlegel gestaltet wird. Obwohl es sehr lebendig erzählt, war es klar, dass kein Zuschauer 45 Minuten lang nur zuhören und immer das gleiche Gesicht sehen kann. Deshalb strukturierten wir den Film in Abschnitte, die durch kurze, mit Musik unterlegte „Einsprengsel" verbunden werden. Diese strukturieren und lockern gleichzeitig auf, geben dem Zuschauer Zeit zum Nachdenken und erzeugen (vor allem durch die Musik) eine freundliche Atmosphäre. Ziel war, das Interesse der Zuschauer für das Mössinger Kino zu wecken und die „Kinofans" über Geschichte und Hintergründe des Kinos zu informieren.

Das Rohmaterial zum Film umfasste über 7 Stunden, die wir auf letztendlich 40 Minuten reduzieren mussten. In einem ersten Durchgang sichteten wir die Cassetten und notierten uns die besten Szenen und die wichtigsten Aussagen. Anschließend versuchten wir, diese in einen sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Ich katalogisierte alle Bänder mit dem Raptor Navigator und speicherte die Listen. Anhand unserer Notizen wählten wir die zu digitalisierenden Teile aus und speicherten diese wieder als Navigator-Listen. Per Batch-Capture nahm ich diese dann auf und arrangierte sie mit Media Studio.

Den Arbeitsablauf in unserem Team gestalteten wir folgendermaßen: Nach dem gemeinsamen Festlegen der Schnittfolge realisierte ich diese am PC und beim nächsten Treffen (meist Sonntagabends) führte ich das Ergebnis vor. Wir kritisierten und korrigierten, legten die nächsten Schnitte fest, ich realisierte diese wieder bis zum nächsten Termin usw.

Die Arbeitsweise des nonlinearen Schnitts (Arbeiten „vom Groben ins Feine") war für uns ideal, da wir immer wieder korrigieren und auch verschiedene Varianten ausprobieren konnten.

Als der Grobschnitt in etwa beendet war, kaufte ich mir die „Raptor Edit" Software. Gründe dafür waren:

- schnelles Rendern von Standbildern (die als Fotos sehr häufig vorkamen)

- gute, schnelle Titelerstellung

- sofortige Tonveränderung ohne Berechnen einer Vorschau

Mit Raptor Edit bearbeitete ich dann die Titel und einige Teilprojekte, speichert diese als *.avi ab und integrierte sie ins Media-Studio Gesamtprojekt.

Als Hauptproblem stellte sich mehr und mehr die schlechte Tonqualität heraus, die durch mangelhafte Aufnahmetechnik verursacht wurde. Da der Film von der Verständlichkeit des Tons lebt, war dies ein schwerwiegendes Problem. Deshalb kaufte ich zum Ende noch als Zusatz die Tonbearbeitungssoftware „Soundforge 4.5." (mit Plug-In „Noise-Reduction"). Damit konnte vieles ausgeglichen werden.

Dadurch, dass ein Freund die Musik zum Film am Klavier spielte und ich diese selbst aufnahm, konnten wir den Film vollständig ohne Hilfe von außen in bester Qualität produzieren, außerdem entfiel das Problem der GEMA-Gebühren.

Die schlimmsten Stunden erlebte ich 10 Tage vor der Filmpremiere, als ich noch einige kleine Änderungen am Film vornehmen wollte um ihn dann zum Herstellen von VHS-Kopien wegzubringen. Beim endgültigen Berechnen des Films stürzte Media Studio ab und das Projekt ließ sich nicht mehr laden! Durch Einfügen in ein neues, leeres Projekt war es schließlich doch sichtbar, aber dann rechnete der PC stundenlang und wurde nicht fertig, außerdem funktionierte die Ausgabe per „Smart Rendering" nicht. Es schien mir, als wolle der PC unser Projekt nie wieder hergeben! In Gedanken lud ich alle Gäste wieder aus und ging morgens um 4 Uhr völlig entnervt ins Bett.

Zum Glück stellte sich am nächsten Tag heraus, dass nur die Projekteinstellungen falsch gewesen waren und alles klappte dann noch wie am Schnürchen. Unsere Premiere fand im Kino vor über 250 Gästen statt und alle waren begeistert.

Ich werde den Film in diesem Herbst bei der „Filmschau Baden-Württemberg" und beim „Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest" einreichen, vielleicht interessiert unser Werk ja auch noch andere Film-Fans.

Insgesamt bin ich sehr froh, dass ich mich für den DV Raptor entschieden habe. Meine Erwartungen an eine problemlose Schnittlösung wurden voll und ganz erfüllt. Die kompetente Betreuung durch meinen Händler (Michael Lehmann-Horn von der Fa. magic multi media) und die Einrichtung eines Forums unter www.justedit.de ergänzten das Ganze noch, sodass man mit Fragen nie allein war.

Inzwischen habe ich mit dem Raptor noch mehrere kleine Projekte realisiert, die Erfahrungen aus dem Schlegel-Film sind mir hierbei natürlich zugute gekommen. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, an einem klassischen Schnittplatz (ohne den PC) Videofilme zu bearbeiten. Man investiert zwar auch am PC sehr viel Zeit in einen Film, das Ergebnis ist jedoch (gegenüber der „klassischen Methode" von Band zu Band) sehr viel exakter und qualitativ um Welten besser.

Wenn man weiß, was man will, kann man dies auch realisieren. Es gibt eigentlich keine Ausrede mehr für technisch schlecht geschnittene oder vertonte Filme, der PC mit Raptor-Karte macht alles möglich.

Mössingen, August 2000, Uli Haas

 

horizontal rule